Willkommen in Föhrste

Wird ein Föhrster Einwohner in der Fremde gefragt, wo er denn herkomme, so antwortet dieser mit den Worten: Föhrste befindet sich 50 Km südlich von Hannover oder genau zwischen Hannover und Göttingen. Der Ort ist somit in Niedersachsen zu finden und gehört zum Landkreis Hildesheim.

Bis 1974 war Föhrste eine selbständige Gemeinde. Mit der im gleichen Jahr in Niedersachsen durchgeführten Gebiets- und Verwaltungsreform kam es zur Eingliederung von Föhrste in die Stadt Alfeld (Leine). Föhrste wurde durch die Unterzeichnung eines Gebietsänderungsvertrages ein Ortsteil von Alfeld (Leine). An den Ortsschildern steht heute Föhrste- Stadt Alfeld (Leine).

Föhrste liegt im schönen Leinebergland etwa 2 km südlich der Alfelder Kernstadt. Das Dorf befindet sich auf rund 90 bis 130 m ü. NN etwas östlich des Höhenzugs Steinberg (300,3 m ü. NN), südsüdöstlich des Schlehbergs (196,1 m ü. NN), ostsüdöstlich des Humbergs (211,8 m ü. NN) und nördlich vom Nattenberg (171 m ü. NN). Die Leine fließt nordöstlich am Ort vorbei.

Durch Föhrste führt die Nord-Süd-Verbindung der Eisenbahn. Seit 1854 führen Eisenbahnschienen durch Föhrste. Außer IC- und ICE-Zügen geht hier der gesamte Bahnverkehr hindurch.

Der Ort hat eine sehr gute Verkehrsanbindung. Ein Autofahrer ist innerhalb von 45 Minuten auf der Autobahn, egal, ob dieser nach Norden (A7 , Osten (A39), Süden (A7) oder Westen (A2) fahren möchte. Die umliegenden größeren Städte Hildesheim (32 Km) , Hameln (45 Km), Braunschweig (70 KM), Göttingen (65 Km) und Hannover (50 Km) sind allesamt unter oder in einer Stunde zu erreichen. Für Ausflüge bietet sich der Harz, der Solling und das Weserbergland an. Die Fahrzeit beträgt auch hier eine Stunde oder weniger.

Durch Föhrste schlängelt sich die Kreisstraße 402. Auf einer Länge von 1,2 Km führt diese sehr viel befahrene Verkehrsstraße durch die Ortschaft. Durch das Tal und die Führung von Bahn, Straße und Gewässer entwickelte sich Föhrste im heutigen Erscheinungsbild zu einem langgestreckten Ort. In diesem Zusammenhang wird städteplanerisch von einem zerrissenen Siedlungsbild gesprochen. Die Hauptbebauung befindet sich westlich der Kreisstraße 402 an den Höhen Richtung Bundesstraße 3 und nördlich beiderseits der Kreisstraße 402. Der alte Ortskern wird östlich von der Leine und westlich von der Bahnlinie eingeschlossen. Der historische Ortskern mit der Kirche als Mittelpunkt und der gewachsene Ort sind somit durch die Eisenbahn geteilt. Zwei Bahnübergänge verbinden alt mit neu und lassen den Ort zu einer Einheit werden. Die planmäßig durchgeführte bauliche Erweiterung von Föhrste fügt sich förmlich in die bestehende, vorherrschende Landschaftsform – Höhe im Wechsel mit kleinem Tal - ein. Dadurch erhält Föhrste sein eigenes, in dieser Region nicht kopierbares Aussehen.

Anhand dieser Beschreibung ist erkennbar, dass Föhrste ein ruhiger, ländlicher, aber nicht ablegender Wohnort ist. Binnen weniger Minuten hat ein Fußgänger den naheliegenden Wald erreicht. Zahlreiche Wanderwege, ein um und durch Föhrste führender Radwanderweg und ein ausgebeuteter Kiesteich neben der Sportanlage erfüllen den Ruf nach einer vorhandenen Naherholung, speziell für Freizeit und Sport. Eine mehr als gute Wohnqualität ist dem Föhrster Einwohner vom Umfeld und der Nähe zur Kernstadt her garantiert. Günstige Baulandpreise ermöglichen einem Bauwilligen die Verwirklichung seines Eigenheims in Föhrste.

Ansonsten befindet sich Föhrste im allgemeinen Entwicklungstrend. Nur einige wenige mittelständische Betriebe sind im Ort noch vorhanden. Zwei ortsansässige Landwirte bestellen die zahlreichen umliegenden landwirtschaftlichen Flächen. Durch die nahegelegenen Märkte in Alfeld gibt es keinen Kaufladen mehr. Kummer macht, wie in anderen Städten und Orten auch, die hohe Altersstruktur im Ort. Deshalb sind junge Familien wichtig für Föhrste zur Erhaltung und Verbesserung der bestehenden guten Infrastruktur und seiner weiteren gedeihlichen Entwicklung.

Föhrste und seine Bürger laden gern Interessierte ein, unseren Ort im schönen Leinetal auch außerhalb des Internets kennenzulernen. Vielleicht bis bald einmal. Wir Föhrster würden uns freuen.

Urkundliche Erwähnung

Föhrste ist einer der ältesten Orte im heutigen Landkreis Hildesheim. Unser Ort liegt im Bezirk Hannover des Bundesland Niedersachsen und kann heute auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Die ältesten Nachrichten über Föhrste oder die erstmalige urkundliche Erwähnung von Föhrste gehen somit sehr weit zurück.

Der Name wurde erstmals erwähnt (damals Woreste), als das Kloster Fulda 742 im Aringau Land erwarb. In den „Traditiones Fuldenses“ heißt es:
Ich, Hagher, übergebe Gott und dem heiligen Bonifatius mein Erbe in den Grenzen des Dorfes Woreste, im Aringau in der Provinz Sachsen: eine Hufe kultivierten Landes mit Wiesen, Wäldern, Häusern. Recgo von Sachsen übergab dem heiligen Bonifatius eine Hausstelle mit einer unversehrten Hufe und einem Beifang in derselben Gemarkung. Dies heißt nichts anderes, als das zwei Bauern aus Woreste ihr Eigentum dem Kloster Fulda übergeben. Es müssen damals noch freie Bauern gewesen sein, die mit ihrem Land machen konnten was sie wollten. Dies war später nicht mehr möglich.

Damals waren Flächenangaben wie "Mannsmahd", "Tagwerk" üblich. Diese Angaben bezogen sich auf die Arbeitsleistung der von einem Mann an einem Arbeitstag abzumähenden Wiesenfläche. Die Hufe (Hube), der Bifang (Pifang) und das Beet bezeichneten Bestellformen des Ackerbodens. So war der Bifang (Beifang) das unter den Pflug genommene ("beigefangene") Stück Land, später wurde darunter die Erdanhäufelung zwischen zwei Ackerfurchen verstanden. Die Hufe (auch Hube) ist ein altes aus dem Mittelalter stammendes landwirtschaftliches Rechts- und Flächenmaß, das an das römische Maß mansus (Manse) angelehnt ist. Im wesentlichen ist es die Bezeichnung für eine Größeneinheit von Hof und Ackerfläche die einer "Ackernahrung" einer Familie dient, also für deren Lebensunterhalt ausreicht. Im Rahmen der mittelalterlichen Grundherrschaft wurden die Hufen als unteilbare Hufensitze lehnsrechtlich vergeben. Große bäuerliche Hufensitze zählten als Vollhufner oder Vollspänner vier Hufen. Die Hufengröße war im mittelalterlichen deutschen Gebiet, so auch in Südniedersachsen durch die Anlehnung an die römische "Manse"(7-7,5 ha) überall ähnlich groß.

Entwicklung des Namens

Der Name unseres Dorfes entwickelte sich über den Wandel der lateinischen und deutschen Sprache. Den Wandel des Namens kennzeichnet sechs Phasen.

Im 8. und 9. Jahrhundert hieß das Dorf Worosete oder Vuoreste. Im 10. und 11. Jahrhundert sprach man von Worosethe. In der Phase 2 – bis zum Ende des 13. Jahrhunderts – ist der Name Vorsethe oder Vorsete. Im 14. und 15. Jahrhundert –3. Phase – heißt das Dorf Vorste, gegen Ende des 15. Jahrhunderts tritt schon die Schreibweise Vörste auf.
In der 4. Phase – 16. Jahrhundert - spricht man von Förste, Foerste, Forste und Fureste. Die 5. Phase – 17. Jahrhundert – fällt mit Vorste, Voerste, Vörste in die 3. Phase zurück. In der 6. Phase, die bis heute andauert, tritt am Ende des 17. Jahrhunderts wieder das „F“ zu Beginn des Namens ein: Förste, Foerste und ab 1762 Föhrste.

Landschaftliche Entwicklung

Die ersten Siedler ließen sich in im Leinetal in fast unmittelbarer Nähe des Flusses Leine nieder. Hier war vorwiegend Sumpfdickicht vorhanden. Die entstehenden Gehöfte beackerten dann durch Rodung Flächen in der Nähe ihres Hofes. Doch die Bevölkerung wuchs rasch. Als der Hunger der immer größer werdenden Bevölkerung eine Ausweitung der Ackerflächen nötig machte, blieb nur übrig, den zahlreich vorhandenen Wald zu roden, der sich vom Nordwesten (Humberg) über Westen (Gemeindebruch und Mörick) bis hin zum Süden (Nattenberg) rings um die Siedlungsflächen erstreckte und der weit die vorhandenen Hänge bis ins Tal hinunterreichte. Eine ganze Reihe von Flurnamen in dieser Gegend bezeugt nämlich, dass ursprünglich Wald, teilweise ein undurchdringliches, feuchtes Dickicht diese Gegend bis tief in die Hänge hinunter bedeckte.

Durch die Einführung der Dreifelderwirtschaft wurde dann die um die Siedlung liegende Feldmark geprägt. Die Gesamtackerfläche der einzelnen Bauern wurde durch sie in viele einzelne Stücke aufgeteilt und verteilt, damit jeder Bauer gleichmäßig teilhatte an dem fruchtbarem und unfruchtbarem Land, an kurzen und langen Wegen zum Lande und an steilen und ebenen Äckern. Der übriggebliebene Wald wurde ebenfalls unter den Bauern aufgeteilt. Das führte zu einer unvorstellbaren Zerstückelung des Gesamtbesitzes. Verschärft wurde dies durch das Nichtvorhandensein von Feldwegen. Erst durch die Verkoppelung (1858 – 1865) wurden diese Zustände beseitigt: die Ackerflächen der einzelnen Bauern wurden vernünftig zusammengelegt, und es wurden ausreichend Feldwege geschaffen, so dass jeder unmittelbar auf sein Feld gelangen konnte, ohne über andere Äcker und Felder fahren zu müssen.

Durch die Industrialisierung nahm die Bevölkerung dann wieder rasch zu. Land für Häuser wurde benötigt. Ackerflächen an gut ausgebauten Feldwegen in der Nähe des Ortsursprungs werden seit ca.1900 vermehrt in Wohnbauland umgewandelt. Heute werden große Teile oder ganze Äcker mit neu angelegten Straßen für eine Bebauung bereitgestellt, ohne aber das aus den Jahrhunderten gewachsene Landschaftsbild gravierend zu verändern.

Bauliche Entwicklung

Der bauliche Ursprung des Dorfes liegt um den Thie herum. Kirche, Schule und einige Einzelgehöfte bilden den Bereich des baulichen Ursprungs oder besser gesagt den historischen Mittelpunkt des Ortes. Hier wurden im Schutze der Leineniederung mit ihren Sumpfdickichten in germanischer Zeit, oder wenn man den sprachgeschichtlichen Forschungen glauben will, in der Steinzeit die ersten Gehöfte angelegt. Die ersten Siedler siedelten sich somit im Leinetal an. Die bauliche Entwicklung des Dorfes vollzog sich entlang der Leinstraße, der Masch, des Lindtor und der Wilhelmstraße ( ehemals Dreckstraße ). Dieser Bereich wird als Unterdorf bezeichnet.
Diese Entwicklung dürfte um 1750 zu einem vorläufigen Abschluss gekommen sein; das bezeugen jedenfalls die schriftlichen Unterlagen. In dieser Zeit befanden sich im Oberdorf erst sieben Anwesen. Bis 1890 kamen nur noch drei weitere hinzu.

Um 1900 setzte im Zuge der Industrialisierung an der Alfelder Straße und der Wispensteiner Straße eine rege Bautätigkeit ein. Im gleichen Zuge wurden auch Häuser im Mörick, im Schimmeck ( nur die östliche Seite ) und Hinter den Höfen gebaut. Ebenso entstanden im älteren Dorfkern neue Häuser. Die weitere bauliche Entwicklung setzte sich dann stark nach dem II. Weltkrieg fort. Zahlreiche Flüchtlinge, Vertriebene und Evakuierte ließen sich in Föhrste nieder. Die westliche Seite des Schimmecks, der Klöstitzer Weg und die Heidegrunder Straße wurden bebaut. Die Bezeichnungen Klöstitzer Weg und Heidegrunder Straße geben Rückschlüsse auf die Herkunft der sich dort niedergelassenen Menschen wieder.

Danach wurde der Ort kontinuierlich baulich ausgedehnt. Die Straßen Hinter dem Kruge, Oberer Mörick, Haferkamp, Margeritenstraße, Kornblumenstraße und Mohnweg heißen die Straßen, in denen neu gebaut wurde. Zuletzt wurden Häuser in der Heidegrunder Straße und Hinter den Höfen errichtet. Acht Bebauungspläne wurden bisher in die Wirklichkeit umgesetzt. In den letzten Jahren wurden meistens nur noch vorhandene Baulücken geschlossen, welches ebenfalls wichtig ist. Föhrste besteht derzeit aus ca. 300 Wohnhäusern.

Durch Vorgaben des Natur- und Umweltschutzes ist genau festgelegt worden, wo in der Gemarkung Föhrste noch gebaut werden kann bzw. wie sich der Ort in baulicher Hinsicht entwickeln darf. Die freien Flächen zwischen Schimmeck und Heidegrunder Straße sowie Mörick und Friedhof kämen für eine weitere bauliche Ausdehnung in Frage. Beides wären sehr schön gelegene Baugebiete.

Bedeutende Meilensteine der baulichen Entwicklung:
1100: Dreifelderwirtschaft (Anbaufläche in drei Teile geteilt. Jeder dieser Teile lag ein Jahr brach.)
1827: Bau der St.Andreas Kirche auf dem Standort der früheren Kirche
1854: Einweihung der Bahnstrecke Hannover-Alfeld-Göttingen
1865: Verkoppelung (1858–1865) Private Neuverteilung der vormals gemeinsam genutzten Anbauflächen.
1905: Bau der Grundschule
1959: Begradigung der Leine (1959-1963)
1961: Einweihung der neuen Leinebrücke
1965: Bau der Kanalisation
1974: Einweihung der (früheren) Felix-Speer-Sportanlage.
1974: Föhrste wurde ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine)
1985: Einweihung der neuen Kirchentür an der St. Andreas Kirche
1994: Bau des Kindergartens
2007: Bau von Schallschutzwänden durch die Deutsche Bahn
2011: Großfeuer zerstört Felix-Speer-Sportanlage
2014: Bau des Regenwasserrückhaltebecken im Mörick
2015: Bau des Regenwasserrückhaltebeckens an der Alfelder Straße
2015: Einweihung der neuen Sportanlage

Straßennamen in Föhrste
Alfelder Straße: Durchfahrtsstraße in Föhrste.
Am Pfarrgarten: Gartengrundstück der Föhrster Pfarrstelle (vorher Hinter den Höfen).
Am Schlehenhang: Gelände am Schlehberg (vorher Am Schlehberg).
Haferkamp: Früher landwirtschaftlich genutzter Hangbereich.
Heidegrunder Straße: Die meisten Bewohner stammen aus dem schlesischen Ort Heidegrund (vorher Im Twisberg).
Hinter dem Kruge: Benannt nach der früheren traditionellen Gaststätte in Föhrste.
Klöstitzer Weg: Benannt nach Klöstitz in Bessarabien.
Kornblumenstraße: Allgemeine Bezeichnung.
Lindtor: Die Dörfer waren früher vom Buschwerk umgeben und verfügten als kleine Befestigungsanlagen über teilweise noch heute nachweisbare „Dorftore“.
Margeritenstraße: Allgemeine Bezeichnung.
Masch: Gelände direkt an der Leineaue.
Mohnweg: Allgemeine Bezeichnung.
Mörick: Flurname. Ein Ausspülungstal, in dem über Tertiärschichten weichselzeitliche Fließerde liegt. Die Sprachforschung bringt dementsprechend „Mörick“ mit „moorig, wässerig, locker“ in Verbindung.
Oberer Mörick: vgl. Mörick.
Schimmeck: Flurname mit unklarer Bedeutung, hieß früher Schümek- bzw. Schünemikbreiten und war Ackerland. Es soll mit „Schümmelke“ zusammenhängen, das auf ein kleines, schräges Tal hindeutet.
Schlehenstieg: Weg zum Schlehberg (vorher Am Schlehberg).
Unter dem Schlehberg: Straße am südlichen Schlehberg.
Unter der Bahn: 1854 wurde die Eisenbahnstrecke Alfeld-Göttingen fertig gestellt. Ihr Bahndamm überragt die parallele Straße in Föhrste.
Weizenbrink: Kleiner Stichweg in Richtung Westen zu den Bergäckern.
Wilhelmstraße: Die Wilhelmstraße hieß zunächst Dreckstraße nach der fehlenden Pflasterung und wurde später in Friedrich-Wilhelm-Straße umbenannt. Es mag eine gedankliche Verbindung zur Naturalverpflegungsstation und Wanderarbeiterstätte Friedrich Wilhelmsdorf bei Geestemünde geben. Dieses würde dann auf die Industrialisierungsphase im Alfelder Bereich mit der Umwandlung der Bauern- und Arbeiterwohndörfer deuten.
Wispensteiner Straße: Durchfahrtsstraße in Föhrste.

Das Föhrster Wappen

Am 6. Mai 1938 wurde vom damaligen Kreispfleger für Volkstum und Heimat Wilhelm Barner ein in Auftrag gegebenes Wappen, welches einen Eberkopf darstellte, vorgestellt. Dieses wurde von den damaligen Verantwortlichen einstimmig abgelehnt. Der in dieser Zeit tätige Landrat und der oben genannte Kreispfleger überreichten dann feierlich ein neues Gemeindewappen am 24. April 1939, welches bereits am 18. Oktober 1938 an unseren Ort verliehen worden war.

Dieses Wappen wird wie folgt beschrieben: In Blau schwebend ein silberner, gebeugter Rechtsarm mit silbernem, aufgekrempeltem Hemdsärmel und silbernem, schräglinks erhobenem Sax mit goldenem Griff. Eine für diese politische Zeit typische Aufmachung.

Offiziell basiert das Wappen auf der Legende von zwei freien Landwirten, die in der Mitte des 8. Jahrhunderts gelebt haben. Dies belegen schriftliche Quellen des Klosters Fulda, so dass Föhrste der älteste Ort im alten Kreis Alfeld ist. Die damals lebenden Menschen haben für ihre Freiheit mit Schwertern gekämpft. Der angewinkelte, drohende Arm mit dem kampfbereiten Menschen und das Schwert symbolisieren dies ganz deutlich.

Nach Beendigung des II. Weltkrieges und der Nazidiktatur sollte dieses ungeliebte Wappen schnell durch ein neues ersetzt werden. In der Gemeinderatssitzung vom 1.Dezember 1947, an der auch wieder Wilhelm Barner als alter und neuer Kreisheimatpfleger teilnahm, unter dessen Zuständigkeit das erste Föhrster Wappen eingeführt wurde, wurden dem Gemeinderat drei Entwürfe für ein Gemeindewappen vorgestellt. In Anlehnung an das bisherige Wappen und die dazugegebene Begründung beschloss der Gemeinderat 1948 unter Beibehaltung des Sachsmessers als historische Waffe der Heimat, aber unter Fortlassung des Armes, je ein Sinnbild für die schaffenden Stände des Dorfes (Ähre = Bauern, Räder = Werktätige) neu einzufügen.

Das Föhrster Wappen wird offiziell wie folgt beschrieben: In goldenem Schild ein blauer Pfahl, belegt mit einem aufgerichteten silbernen Sachs mit goldenem Griff. Vorn eine grüne begrannte Ähre, hinten drei ineinander greifende blaue Zahnräder übereinander, von denen das mittlere etwas größer gestaltet ist.

Dieses Wappen wurde am 6. Juli 1949 durch den Niedersächsischen Minister des Innern verliehen.

Quelle: Barner, W.: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld 1940 und 1953